Musik, Musik aus alten Trichtern!
Zeittafel der Grammophongeschichte
1877 | Charles Cros verfasste eine Denkschrift über die mechanische Gravur von Schallschwingungen. |
1877 | Thomas Alva Edison erfand den «Tin-Foil-Phonographen» (Tiefenschrift). |
1886 | Graham Bell und Charles Summer Tainter brachten ein Diktaphon «Graphaphon» auf den Markt mit Wachsrollen (wachsüberzogene Papprollen). Ebenfalls Gründung der Firma «Columbia». |
1887 | Emil Berliner machte die Erfindung des Grammophons und der Schallplatte (Seitenschrift. Zinkblech geätzte Rille). |
1888 | Edison verbessert die Phonographenwalze. Das Material war nun aus Wachs und Stearin (Durchmesser 5,5 cm, Länge 105 cm und ergab bei 120 Umdrehungen pro Minute eine Spieldauer von etwa 2 Minuten). |
1889 | Emil Berliner vergibt Lizenz. Die ersten handbetriebenen Plattenspieler werden in Deutschland hergestellt. |
1893 | Emil Berliner gründet in den USA Produktions- und Vertriebsfirmen. |
1896 | Das Grammophon bekommt einen Federwerksantrieb (Patent von Eldridge R. Johnson). |
1897 | Beginn der Herstellung von Schallplatten (Schellack. feines Gesteinsmehl). |
1898 | Emile Berliner gründet mit seinem Bruder Joseph in Hannover die «Deutsche-Grammophon» Fabrik zur Versorgung Europas mit Schallplatten und Abspielgeräten. Weltpremiere der Massenherstellung des neuen Tonträgers. |
1898 | Ebenfalls Gründung der «Gramophone Company» in London. |
1898 | Besonders populär war der Phonograph «Edison Standard», der in verschiedenen Varianten für 2 Minuten Walzen fabriziert wurde. |
1898 | Der Däne Valdemar Pulsen meldet sein «Telegraphon» zum Patent an. Der tönende Draht war der Wegbereiter zum heutigen Tonband. |
1900 | Um die Spieldauer zu verlängern. wurden auch «Konzert-Walzen» mit vergrössertem Durchmesser hergestellt. |
1900 | Gerichtliche Verfügung gegen Berliner. dass er nicht einmal mehr seine eigene Erfindung nutzen durfte. |
1901 | Erste Schweizer Schallplattenaufnahmen durch Fred W. Gaisberg. |
1901 | Gründung der «Victor Ta1king Machine Company» durch Berliners Mitarbeiter Eldridge R. Johnson. |
1902 | Enrico Caruso macht seine ersten Schallplattenaufnahmen. Die Schallplatte wird salonfähig. Ebenfalls löst das Wachsplattenaufnahmeverfahren das ursprüngliche Zinkätzverfahren ab. |
1902 | Erste Zürcher Schallplattenaufnahmen im Hotel «Baur en Ville» am Paradeplatz. |
1903 | Die Abspielgeräte haben Hohltonarme. durch die der Schall von der zum Nadelwechsel hochklappbaren Schalldose zum Trichter geführt wird. |
1903 | Stellt Edison mit Goldelektroden unter Hochspannung Gussmatrizen- von Wachsoriginalen her und verbessert auch die Wachsmischung. Gleichzeitig wird die Umdrehungsgeschwindigkeit von 120 auf 160 UpM erhöht. |
1904 | Tagesproduktion der Schallplattenfabrik in Hannover beträgt 25 000 Platten. Die ersten doppelseitig bespielten Schallplatten erscheinen auf dem Markt. |
1908 | Erstmals kommen 4-Minuten-Zylinder die sog. «Amberolwalzen» auf den Markt. |
1912 | Edison konstruierte seinen letzten Trichterphonographen, den «Edison Opera Phonograph». |
1917 | Erste Jazz Schallplattenaufnahme durch die Firma «Victor» mit weissen Musikern. den «Original Dixieland Jazz Band»; die den Livery Stable Blues einspielten. |
1919 | Kriegsfolgen und Rohstoffschwierigkeiten reduziert die Schallplattenfertigung auf 1 Million Stück im Jahr. (1907: 6 Millionen). Gründung der ersten Schweizer Schallplattenfirma: Die «Tonkunstplatten Gesellschaft». |
1922 | Tonkunstplatten-Gesellschaft: keine weiteren Schallplatten werden mehr produziert. |
1923 | Entwicklung einer elektrischen Aufnahmeapparatur und Konstruktion eines elektromagnetischen Schreibers. Verbesserter Frequenzbereich von 200/2000 Hz auf 50 bis 5000 Hz. |
1925 | Das elektroakustische Aufnahmeverfahren bedingt den totalen Neuaufbau des musikalischen Repertoirs. |
1925 | Zirka 1925 entwickelte Edison eine Langspielplatte nach dem mechanisch-akustischen Verfahren. Bei einem Durchmesser von 30 cm, einer Drehzahl von 80 UpM und einer Rillendichte von 16 Rillen pro Millimeter erreichte sie eine Spieldauer von 20 Minuten pro Seite. |
1926 | Gründung der Schweizer Schallplattenfirma «Kalophon AG» mit Sitz in Zürich. Erste Schweizer Jazz Aufnahme auf Kalophon Label durch die amerikanische Band Frank Guarente. |
1928 | Halbautomatische Schallplattenpressen kommen zum Einsatz. Erste vollelektrische Schallplattenwiedergabegeräte mit Verstärker und Lautsprecher kommen auf den Markt. |
1929 | Jahresproduktion der Deutschen Grammophon ist bei 10 Millionen Schallplatten. Emil Berliner stirbt. |
1930 | Gründung der «Turicaphon AG» in Zürich. |
1931 | Thomas Alva Edison stirbt. |
1933 | Im Labor werden erstmalig Stereo-Schallplatten hergestellt. |
1935 | Fritz Pfleumer entwickelte das Magnetband, und die AEG stellte erstmals das «Magnetophon» auf der Funkausstellung in Berlin vor. Die Bandgeschwindigkeit betrug 100 cm/sek und der Frequenzgang reichte von 50 bis 5000 Hz. |
1937 | Telefunken baut den ersten elektromagnetischen Leichttonabnehmer mit Saphirdauernadel mit Frequenzgang bis zu 14 000 Hz. |
1940 | Erste Plattenwechsler werden gebaut. |
1942 | Das «Siemens-Silberverfahren» (Versilberung der Aufnahmewachse durch Kathodenzerstäubung) ergibt stark verbesserte Wiedergabequalität. |
1946 | Lackfolien lösen nach und nach die Aufnahmewachsplatte ab. Erstmalig kommen Magnetbandgeräte für Schallplattenaufnahmen zum Einsatz. |
1948 | Markteinführung der Single-Platte (45 Touren) in Amerika. |
1950 | Durch das «Füllschriftverfahren» (gesteuerte Rillenabstände) werden erhebliche Spielzeitverlängerungen der Schallplatte möglich. |
1951 | Wird die Langspielplatte mit 331/3 Umdrehungen pro Minute an der Funkausstellung in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt. |
1953 | Die Single-Platte mit 45 Umdrehungen pro Minute kommt in Europa auf den Markt. |
1958 | Ende der Herstellung von Schellackplatten. Das Zeitalter der Stereo-Schallplatte beginnt. |
1959 | 17-cm-Platten werden nun in Spritzgusstechnik hergestellt. |
1965 | Massenherstellung von Musikkassetten beginnt. |
1980 | Einführung der digitalen Aufnahmetechnik. |
1982 | Polygram bringt die erste CD auf den Markt. Gleichzeitig erscheinen die entsprechenden Abspielgeräte mit Laserabtastung. |
1987 | Das CD-Video-System wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Geräte zum abspielen aller optischen Audio- und Video-Platten (12 cm, 20 cm. 30 cm) kommen auf den Markt. |
1991 | Nach über 60 Jahren schliesst die Schweizer Schallplattenfabrik «Turicaphon AG» in Riedikon ihre Tore. |
Einige Dokumentationen sind auch auf DVD erhältlich.