Die «alte Sagi» im Oberdorf in Bassersdorf
Die Genossenschaft pro Sagi hat eine eigene Homepage unter dem Link www.sagi-bassersdorf.ch
Geschichte der Sägerei Bassersdorf
1296 | Im Verzeichnis der Abtei Fraumünster wird «Meister Hug» von der oberen Mühle genannt. |
1617 | Einige Bassersdorfer Bürger kaufen ihre Güter von der Zehntenhörigkeit gegenüber dem Kloster Wettingen los. |
1624 | Laut Grundbuch des Amtes Embrach und Niederamt verkauft «Hannss Brunner zuo Bassersdorf» den Gebrüdern Ringgern zu Nürensdorf die Obere Mülli mit neugebauter Behausung und Hofstatt sowie das Sagen-Recht. Gleichzeitig wird das recht zur Nutzung des Wassers des Kaltenbachs (Birchwiler-Bach) ab der Bärwies-Schwelli und die entsprechende Unterhaltspflicht geregelt. |
1658 | Im Auftrag des Rates nimmt der Kartograph Hans Konrad Gyger die Hörigkeitsverhältnisse in der Gemeinde Bassersdorf auf. Darin sind die «Obere Mülli mit Sägerei» bereits festgehalten. |
1812 | Im neu eröffneten «Lagerbuch der Feuerassekuranz der Gemeinde Bassersdorf» ist neben der Sagi erstmals die Dreschscheune erwähnt. Besitzer ist damals Jakob Schellenberg. |
1864 | Die Gebrüder Bürkli, Seidenherren von Zürich, erwerben die gesamte Liegenschaft und lassen die Mühle abreissen. An ihrer Stelle entsteht der Fabrikbau, der als Seidenzwirnerei eingerichtet wird. Sagi und Zwirnerei laufen mit Wasserrad-Antrieb, die Fabrik aber mit zusätzlicher Dampfmaschine. |
1900 | Um 1900 wird in der Gemeinde der elektrische Strom eingeführt. Beide Wasserräder werden nun erneuert und mit einem Elektromotor kombiniert. Die Dampfmaschine in der Fabrik wird abgerissen und in der Sägerei wird das ursprüngliche Gatterwerk und das Getriebe ebenfalls erneuert. Die gesamte Anlage, Zwirnerei und Sägerei wechseln mehrmals die Besitzer. |
1922 | Die öffentliche Dreschmaschine, angetrieben von der Kraftanlage der Sägerei wird abgebrochen und die Hanfreiberei wird eingestellt. Die an die Sägerei angebaute Dreschscheune wird als Brettlager benutzt. |
1924 | Arnold Schwarz (geb. 1887) und «Bott-Heiri» (Heinrich Dübendorfer-Grimm) erwerben die ganze Anlage und betreiben Seidenzwirnerei und Sägerei als einfache Gesellschaft. Damit gelangt die Sagi wieder ins Eigentum ortsansässiger Bürger. 1944 übernimmt Arnold Schwarz beide Anlagen als alleiniger Eigentümer. |
1951 | Die Erbengemeinschaft Schwarz (Arnold, Walter, Bruno) übernimmt Zwirnerei und Sägerei und führt den betrieb als Kollektivgesellschaft. |
1954 | Walter Schwarz übernimmt die Säge alleine. Er legt die alte Gattersäge und das Wasserrad still und errichtet in der Dreschscheune eine elektrisch betriebene Vollgatter-Anlage. |
1969 | Am 12. Dezember beschliesst die Gemeindeversammlung den Kauf der Sagi. 1971 wird das Gatterwerk in der Dreschscheune demontiert und verkauft. |
1974 | Hans Hugentobler und Hans Morf reichen nach einem von der Gemeinde abgelehnten Umbauprojekt eine Initiative zu Handen der Politischen Gemeindeversammlung ein, in welcher die Renovation und Restaurierung der historisch wertvollen Sagianlage beantragt wird. Die Gemeinde soll die auf rund 200'000 Franken berechneten Renovationskosten zu drei Vierteln übernehmen, höchstens aber 150'000 Franken. Die Restfinanzierung soll durch Freunde der Sagi übernommen werden, die auch für den Unterhalt und Präsentation der Anlage sorgen. |
1975 | Am 13. August kommen im «Freihof» acht Freunde der Sagi zusammen und beschliessen die Gründung einer Genossenschaft zur Erhaltung dieses Wahrzeichens. Die Genossenschaft erhält den Namen: «Gesellschaft Pro Sagi» und wird in das Handelsregister eingetragen. Die ersten Gründungsmitglieder bilden die erste Verwaltung. |