Wasserräder - historisches Kulturgut
Erste Wasserräder um 1200 v. Chr.
Mit der Erfindung des Wasserrads begann der Mensch, Wasserkraft in mechanische Energie umzuwandeln. Zu Beginn dienten Wasserräder der Bewässerung in der Landwirtschaft, als Schöpfrad zum Heben von Wasser. Solche Schöpfräder sind seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen verbreitet, etwa in Ägypten, Syrien, Indien und China. Man geht davon aus, dass die ersten Wasserschöpfräder um 1200 v. Chr. in Mesopotamien betrieben wurden.
In römischer Zeit wurden Wasserräder auch für den Antrieb von Mahlmühlen genutzt. Bereits im 9. Jahrhundert gab es viele Mühlen in Zentralfrankreich. Seit dem 12. Jahrhundert waren Wassermühlen in Mitteleuropa weit verbreitet, später kam die Nutzung in Ölmühlen, Walkmühlen, Sägemühlen, Hammerwerken und Schleifmühlen hinzu. In der beginnenden Industrialisierung diente das Wasserrad zum Antreiben von Maschinen.
Bei den Mühlen wird der Wasserlauf geteilt. Ein Lauf führt aufs Mühlrad, ein zweiter um die Mühle herum. Durch die Steuerung der Wassermenge aufs Mühlrad wird die Energie reguliert. Erstaunlich daran ist, dass relativ wenig Wasser nötig ist, um mechanische Energie zu gewinnen.
Die drei Arten von Wasserrädern
Oberschlächtiges Wasserrad
Beim oberschlächtigen Wasserrad
strömt das Wasser von oben in die
Zellen des Rades. Wirkungsgrad bis
über 80%.
Mittelschlächtiges Wasserrad
Mittelschlächtige Wasserräder werden
etwa auf Nabenhöhe vom Wasser
getroffen. Wirkungsgrad bis über 85%.
Unterschlächtiges Wasserrad
Bei unterschlächtigen Wasserrädern
fliesst das Wasser unter dem Rad
durch. Wirkungsgrad bis über 70%.