Der Acker wird bestellt
Weizen
Weizen ist unser wichtigstes heimisches Getreide. Das Mehl davon wird vom Bäcker für Brot und von der Hausfrau zum Kuchenbacken verwendet. Weizen benötig gute Böden, viele Nährstoffe und ausreichend Feuchtigkeit.
Hartweizen ist eine Sorte, die speziell für die Nudelherstellung (Spagetti) verwendet wird.
Roggen
Roggen spielt vor allem als Mehllieferanten für Brot eine wichtige Rolle. Bezüglich Boden und Klima ist Roggen anspruchsloser als Weizen.
Gerste
Gerste ist das vielleicht älteste Getreide. Es wird als Futtermittel und nicht zuletzt als «Braugerste» für die Bierbrauereien angebaut. In Schottland und Irland dient die Gerste zur Herstellung von Whisky.
Hafer kann auch der Laie sehr gut erkennen, weil dessen Körner nicht an Ähren, sondern an Rispen wachsen. Haferbrei war im Mittelalter eine weit verbreitete Speise. Später verlor der Hafer für den Menschen an Bedeutung, während er ein wichtiges Pferdefutter blieb. Hafer ist aber nach wie vor auch für den Menschen ein wertvolles Nahrungsmittel. Haferkörner («Haferflocken») enthalten besonders viel Eiweiss und wertvolles Fett.
Mais
Mais stammt aus Amerika und wird etwa seit dem 17. Jahrhundert, in den letzten Jahrzehnten zunehmend, wirtschaftlich genutzt. Die bei uns angebauten Maissorten dienen vor allem als Futtermittel: als ganze Pflanze («Silomais») für die Rinder und als Körner für Schweine und Geflügel.
Raps
Raps ist die Ölfrucht. Die leuchtend gelb blühenden Rapsfelder sind schon von weitem gut zu erkennen. Ihre unscheinbaren Früchte enthalten etwa 40% Öl, das nicht nur als Nahrungsmittel geschätzt ist, sondern zunehmend auch als Treibstoff für Motoren (Biodiesel) Verwendung findet.
Sonnenblumen
Sonnenblumen gehören ebenfalls zu den Ölfrüchten und stammen ursprünglich aus Amerika. Die Sonnenblumenkerne enthalten 42% Öl und 19% Eiweiss und sind damit ein wertvolles Nahrungsmittel für Mensch und Tier.
Zuckerrüben
Zuckerrüben liefern weltweit etwa ein Drittel des gesamten Zuckerbedarfs. Ihr Zuckergehalt beträgt 16% und mehr. Schon seit 1801 werden Zuckerrüben in Zuckerfabriken verarbeitet.
Kartoffeln
Kartoffeln stammen ursprünglich aus Peru und Equador. Mitte des 16. Jahrhunderts holten spanische Seefahrer die Kartoffel nach Europa, wo sie jedoch lange Zeit weitgehend unbeachtet blieb. Erst Hungersnöte im 18. Jahrhundert zwangen die Menschen die Kartoffel zu essen.
Lein oder Flachs
Lein (Flachs) ist eine Pflanze, die vermutlich schon vor 10'000 Jahren zur Gewinnung von Fasern für Kleidungszwecke genutzt wurde. Das aus den Früchten gewonnene Leinöl ist sehr wertvoll, hat aber in Europa keine grosse Bedeutung. Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern, da der Anbau von Lein als «nachwachsender Rohstoff» von der Europäischen Union gefördert wird.
Leguminosen
Leguminosen sind kleeartige Pflanzen, zu denen unter anderem Erbsen, Bohnen und Lupinen gehören. Sie werden als Gründünger sehr nützlich, da sie die Eigenschaft haben, in ihren Wurzeln Luftstickstoff zu binden und somit des Bodenleben zu begünstigen.
Kartoffeln - Vom Mittagstisch nicht wegzudenken
Von den Spaniern im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa eingeführt, gelangte die Kartoffel erst spät zu Ehren.
Das Pflanzen der Kartofferln zwischen April und Juni geschah früher mit der Hand oder mit dem Saatpflug. Beim Legen mit dem Spaten bedeckte man das eine Pflanzenloch mit der Erde aus dem nächsten. Rationeller war es, mit dem Häufelpflug Furchen zu ziehen und diese nach dem Legen zuzuschleifen. Heute werden die Kartoffeln maschinell gepflanzt.
Die Ernte erfolgte entweder auch mit der Hand, indem man die einzelnen Stauden loshackte, oder mit dem Pflug, mit dem ganze Reihen aufgepflügt wurden. Als Erntemaschinen setzte man Schleuderroder ein. Diese Methoden erforderten einen hohen Personaleinsatz, wobei die Kartoffelleser einen Stücklohn nach der Anzahl der gesammelten Körben erhielten.
Das Reinigen und Sortieren der Früchte geschah anschliessend in sogenannten «Kartoffelweihern», das sind Sortiermaschinen mit eingebauten Rosten, an denen die Erde abgestreift wurde. Der Antrieb von modernen Kartoffelrodern mittels Zapfenwelle durch den Schlepper ermöglicht Roden, Auflesen und Reinigen in einem Arbeitsgang.
Quellennachweis
Literaturverzeichnis | |
Weizen | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Roggen | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Gerste | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Mais | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Raps | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Sonnenblumen | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Zuckerrüben | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Kartoffeln | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Lein oder Flachs | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Leguminosen | Geschichte des Handwerks, EDITION XXL GmbH, 2004 |
Kartoffeln - Vom Mittagstisch nicht wegzudenken | Landwirtschaftsmuseum Rhede D Geschichte des Handwerks EDITION XXL GmbH, 2004 |
Abbildungsverzeichnis | |
Weizen | wikipedia / Weizen |
Roggen | wikipedia / Roggen |
Gerste | wikipedia / Gerste |
Mais | wikipedia / Mais |
Raps | wikipedia / Raps |
Sonnenblumen | wikipedia / Sonnenblume |
Zuckerrüben | wikipedia / Zuckerrübe |
Kartoffeln | wikipedia / Kartoffel |
Lein oder Flachs | wikipedia / Lein wikipedia / Flachs |
Leguminosen | wikipedia / Leguminosen |
Kartoffelernte | www.kirstenmayer.vahrendorf.de/gallery.php?gal=Menschen |